Mittwoch, 14. März 2007

Abschied und der Nachwuchs

Die Tage verrinnen, 16 sind es nur noch bis zum endgültigen Abschluss. Die Motivation sinkt zunehmend, das merke ich von Tag zu Tag mehr. Es gibt Sachen, wo ich mich sonst furchtbar darüber aufgeregt hätte, die mir momentan egal sind. Hier und da gibt es dann noch einmal Dinge wo ich noch einmal richtig Feuer gebe, dies aber nur um zu zeigen das ich noch da bin. So langsam erkenne ich auch für mich, wie schwierig dieser Weg bis hier her war und das so langsam alles Früchte trägt. Harte Arbeit, verdammt viel Kraft und verlorene Nerven kostete es. Aber die Leute spuren, ohne Widerrede. Wo ich mich gerade in meiner Anfangszeit auf elendige lange Diskussionen einlassen musste, reicht heute nur eine kurze Erläuterung und es wird so ausgeführt wie ich es möchte. Führen, eben. Die Leute haben auch keine Wahl, sie wissen das ich mich sonst an ihnen reibe.
Für die Aussendienstler, von den ganzen anderen Firmen, die uns regelmässig besuchten und mit denen ich zum grössten Teil zusammen arbeitete, bricht auch eine gute Zusammenarbeit ab. Da ich ja immer die erste Ansprechperson war und derjenige mit den die Projekte durchgeführt wurden, mal positiv, mal mit negativen Ergebnissen, bindet so etwas auch immer. Man lernt sich kennen. Sie hatten es ja auch gut bei mir, immer zielstrebig voran, Kaffee gab es und nette Gespräche, auch mal Abseits vom Berufsfeld. Einige finden es tragisch, dass ich diesen sozialen Weg gehe und andere stärken mich dabei. Mit einigen werde ich auch in Zukunft zusammen arbeiten, wenn sie mir preislich entgegen kommen. Das ist aber ein ganz anderer Schuh.
Seit 2 Wochen gibt es bei uns auch noch einen recht jungen Nachwuchsmann, gerade frisch von der Schulbank, wo keiner so recht weiss, was mit ihn ist. Ob er als mein Nachfolger aufgebaut werden soll oder nicht?? Man hält sich in der Geschäftsleitung ziemlich bedeckt. Das einzige was ich in Erfahrung bringen konnte war, dass man mal schaut wie er sich so mache und dann eventuell weiter plane, eine langfristige Lösung also. So richtig kümmert sich aber niemand um ihn, das schmerzt mich besonders. Er erinnert mich nämlich ganz stark auch an meinen Werdegang. Er kommt so ziemlich aus der gleichen Ecke wie ich und fängt bei Null an. Ich kann mitfühlen, wie es für ihn sein muss, das erste mal von Zuhause entfernt, die erste Wohnung und dann so ein Haifischbecken. Es wird eine ziemlich schlimme Erfahrung für ihn werden, das sage ich voraus und da muss er sich durchbeissen. Nur stehen die Vorzeichen für ihn schlechter, als bei mir damals. Er fängt in der Hierarchie wirklich ganz unten an, weil keiner so recht weiss, wie es weiter gehen soll, bei mir stand der Verantwortungsbereich schon fest als ich gekommen bin. Da treten die Leute einen schon ganz anders gegenüber. Ich werde ihn trotzdem die nächsten Tage ein paar Worte mit auf dem Weg geben, die ihn sicher helfen werden. Trotzdem will ich nicht in seiner Haut stecken.

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