Donnerstag, 15. Juni 2006

In einen solchen Spiel entstehen Weltmeister!

Auch ich möchte mich zum medialen Grossereigniss in diesen Jahr äussern. Was war das doch für ein Moment in der 91. Minute, der 1-0 Siegtreffer durch unseren besten Joker Oliver Neuville. Das müsste das Achtelfinale wohl schon sein. Das wichtige in einem solchen Spiel ist, das man dieses Ding in der letzten Minute entscheidet. Das gibt einen unglaublichen Schub und schweisst den Mannschaftsgeist zusammen. Es war unglaublich wichtig, dieser Treffer in der letzten Minute, es wäre alles nur halb so schön wenn das 1-0 in der, was weiss ich, 30. oder 65 Minute entstanden wäre. Dann würde man im nachhinein sagen, das es nur ein Arbeitssieg wäre. So wie es jetzt ist, ist es etwas, was in den Köpfen bleibt. Wir sind lange angerannt, haben viele Chancen vergeben und wir sind dran geblieben. Deutsche Tugend - niemals aufgeben, auch wenn es aussichtslos erscheint. Aber! es gibt da schon eine Sache die mich stört, von uns als deutsche Staatsbürger. Wir haben die WM im eigenen Land, alle fiebern mit, jeder der sich als absoluter Fussballhasser im Normalleben entpuppt, ist in diesen Tagen ein Fussballfreak. Alles schön und gut. Mir fehlt aber ein bisschen die totale Leidenschaft, die abnormale Hingabe, kurz gesagt das entscheidende Einfallsreichtum. Das, was diese Phase irgendwann einmal als einmalig darstellen sollte. Kleines Beispiel, jeder weiss und man hat es heute auch gesehen, Arne Friedrich von Herta BSC Berlin ist total verunsichert, teils durch die einheimische Bevölkerung, grössten Teils durch die Presse. Warum gibt man ihm nicht einmal den Mut und feuert ihn ein paar Minuten an, nur um zu zeigen " Junge wir stehen hinter dir".? Stattdessen kommen immer nur die " Deutschland, Deutschland, Deutsch....", "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berl....." oder "Steht auf wenn ihr deutsche seit, steht auf we.....................". Böääähhhhh. Da fehlt mir einfach nur das Einfallsreichtum. Es fehlt, vielleicht auch etwas vom "Heppner´schen Nationalstolz"(Peter Heppner-Wir sind wir). In solchen Momenten einer Fussballweltmeisterschaft ist so was gestattet, gerade jetzt wo 60 Jahre vergangen sind. Wir haben uns lang genug als schuldig bekannt. Nehmen wir die EM 1996 in England, die englischen Fans machten dieses Turnier für mich, selbst in jungen Jahren, zum einmaligen Erlebnis. Dieses Turnier wird glaube ich unerreichbar sein, ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine WM in England, im Mutterland des Fussball. Da fühlte man diese "Feeling" von der totalen Hingabe der einheimischen Fans." Its coming home, its coming home, Footballs coming home....", da war der Fussball wirklich zuhause. Da freut es einen natürlich wenn es eine inoffizielle deutsche WM Hymne gibt, die diesen Stolz ein wenig zurück gibt - "Schwarz und Weiss" von Oliver Pocher, auch wenn es nur eine eingedeutschte gecouverte Version ist.

Das war nur mal so eine kleine Randnotiz von mir, was ich über diese ganze Sache denke. Von jemanden der schon vor über 20 Jahren, damals als 5 jähriger auf der Fussballtribüne von seine Herzverein Energie Cottbus stand. Der immer zu seinen Verein stand, in der 2. DDR Liga, sowohl auch in der 1. DDR Liga. Selbst in der Nachwendezeit, als man in den Niederrungen der Oberliga stand, war er immer da, wenn es möglich war. Erst als es 1997 bergauf ging (!997 DFB-Pokalfinale und Aufstieg 2.Bundesliga,2000 - 2003 1. Bundesliga, 2006 Aufstieg 1. Bundesliga) distanzierte ich mich als aktiver Fan, als es zu viele Quereinsteiger gab, die immer von unseren "FCE" sprachen. Stattdessen verfolgte ich die Sache als sogenannter "stiller Teilhaber" im Hintergrund". Ich freue mich natürlich über unsere Entwicklung, ich weiss aber auch das diese Liebe zu meinen Verein ewig halten wird, länger als diese von den "Möchtegernquereinsteiger". So was bleibt für immer!

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